(CIS-intern) – Kein Geographiebuch ohne Karten und Fotos, kaum eine Forschungsarbeit ohne Abbildungen und keine Unterrichtsstunde ohne umfangreiches Anschauungsmaterial: In der Geographie spielen visuelle Darstellungen eine wichtige Rolle. „Dabei zeichnet sich der Geographieunterricht im allgemeinen durch einen relativ naiven Umgang mit Bildern aus“, sagt Prof. Dr. Holger Jahnke von der Abteilung Geographie der Europa-Universität Flensburg (EUF). „Bilder bilden nicht nur eine äußere Realität ab, sondern konstruieren auch räumliche Vorstellungen. Diese inneren Bilder verfestigen sich dann zu geographischen Imaginationen, die wiederum unsere Begegnung mit der Welt bestimmen können“.
Gemeinsam mit Prof. Dr. Antje Schlottmann vom Institut für Humangeographie der Goethe-Universität Frankfurt hat Holger Jahnke 2010 die Arbeitsgruppe „Visuelle Geographien“ gegründet. Abwechselnd in Flensburg und Frankfurt finden seitdem jährlich Konferenzen zu unterschiedlichen Aspekten des Umgangs mit Bildern und Bildlichkeit in der Geographie statt.
Kein Geographiebuch ohne Karten und Fotos, kaum eine Forschungsarbeit ohne Abbildungen und keine Unterrichtsstunde ohne umfangreiches Anschauungsmaterial: In der Geographie spielen visuelle Darstellungen eine wichtige Rolle. „Dabei zeichnet sich der Geographieunterricht im allgemeinen durch einen relativ naiven Umgang mit Bildern aus“, sagt Prof. Dr. Holger Jahnke von der Abteilung Geographie der Europa-Universität Flensburg (EUF). „Bilder bilden nicht nur eine äußere Realität ab, sondern konstruieren auch räumliche Vorstellungen. Diese inneren Bilder verfestigen sich dann zu geographischen Imaginationen, die wiederum unsere Begegnung mit der Welt bestimmen können“.
Gemeinsam mit Prof. Dr. Antje Schlottmann vom Institut für Humangeographie der Goethe-Universität Frankfurt hat Holger Jahnke 2010 die Arbeitsgruppe „Visuelle Geographien“ gegründet. Abwechselnd in Flensburg und Frankfurt finden seitdem jährlich Konferenzen zu unterschiedlichen Aspekten des Umgangs mit Bildern und Bildlichkeit in der Geographie statt.
Die diesjährige Tagung vom 3. bis zum 5. September wies eine Besonderheit auf. „Wir haben unsere Konferenz erstmals mit dem jährlich stattfindenden Symposium des Hochschulverbandes für Geographiedidaktik zusammengelegt und damit den Dialog von fachwissenschaftlicher und fachdidaktischer Forschung gestärkt, der uns an der EUF wichtig ist“, erklärt Holger Jahnke. Schließlich war die Geographie als Wissenschaft und Unterrichtsfach schon früh von Visualisierungen geprägt, und das hat sich durch den Zugang zu den entsprechenden Bildmaterialien wie Fotos, Filmen, Karten etc. noch verstärkt. Selbst die entlegensten Räume lassen sich mithilfe von ‚Google Earth‘ visuell erkunden.
Die Frage, was die mediale Verfügbarkeit für den Geographieunterricht und das Verhältnis von Erkenntnisgewinnung, Wissensproduktion und -vermittlung bedeutet, haben mehr als 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler drei Tage lang gemeinsam diskutiert. „Einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren überrascht zu sehen, dass Fachwissenschaft und Fachdidaktik im Themenfeld Visuelle Geographien sehr ähnliche Fragen behandeln und mit gleichen Methoden arbeiten“, sagt Holger Jahnke und fasst das Ergebnis der Diskussion so zusammen: „Es wird immer wichtiger, den Umgang mit Bildern kritisch zu hinterfragen und gleichzeitig den Kreis der Menschen zu erweitern, die an der Bildproduktion in unserer Mediengesellschaft teilhaben“.
So wurden beispielsweise mehrere Projekte gezeigt, bei denen Kinder oder benachteiligte Menschen wie Arme oder Obdachlose in unterschiedlichen Teilen der Welt mit Hilfe von Einwegkameras ihre eigenen Lebenswelten visualisieren. Ein wichtiger Schritt aus der Fremdbestimmung, sagt Holger Jahnke: „Viele dieser Menschen werden häufig ungefragt als Fotoobjekte benutzt, und erhalten nun die Möglichkeit, durch eigene Fotos ihrem Selbstbild sowie ihrem Blick auf die Welt Ausdruck zu verleihen. Dieses emanzipatorische Potential der Fotografie wurde bislang in der Geographie noch nicht ausgeschöpft. Entsprechend sollte ein kritischer Umgang mit visuellen Medien gerade in der geographischen Bildung zukünftig eine größere Rolle spielen. Schließlich werden mit Bildern immer auch Weltbilder ausgehandelt“.
Foto v.l.n.r.:
Prof. Dr. Antje Schlottmann, Universität Frankfurt am Main, Prof. Dr. Holger Jahnke, Europa-Universität Flensburg, Prof. Dr. Alexandra Budke, Universität Köln (Vorsitzende des Hochschulverbandes für Geographiedidaktik) und Birte Schröder, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Promovendin zum Thema der räumlichen Vorstellungsbilder von Schülerinnen und Schülern. (Kathrin Fischer)
Die diesjährige Tagung vom 3. bis zum 5. September wies eine Besonderheit auf. „Wir haben unsere Konferenz erstmals mit dem jährlich stattfindenden Symposium des Hochschulverbandes für Geographiedidaktik zusammengelegt und damit den Dialog von fachwissenschaftlicher und fachdidaktischer Forschung gestärkt, der uns an der EUF wichtig ist“, erklärt Holger Jahnke. Schließlich war die Geographie als Wissenschaft und Unterrichtsfach schon früh von Visualisierungen geprägt, und das hat sich durch den Zugang zu den entsprechenden Bildmaterialien wie Fotos, Filmen, Karten etc. noch verstärkt. Selbst die entlegensten Räume lassen sich mithilfe von ‚Google Earth‘ visuell erkunden.
Die Frage, was die mediale Verfügbarkeit für den Geographieunterricht und das Verhältnis von Erkenntnisgewinnung, Wissensproduktion und -vermittlung bedeutet, haben mehr als 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler drei Tage lang gemeinsam diskutiert. „Einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren überrascht zu sehen, dass Fachwissenschaft und Fachdidaktik im Themenfeld Visuelle Geographien sehr ähnliche Fragen behandeln und mit gleichen Methoden arbeiten“, sagt Holger Jahnke und fasst das Ergebnis der Diskussion so zusammen: „Es wird immer wichtiger, den Umgang mit Bildern kritisch zu hinterfragen und gleichzeitig den Kreis der Menschen zu erweitern, die an der Bildproduktion in unserer Mediengesellschaft teilhaben“.
So wurden beispielsweise mehrere Projekte gezeigt, bei denen Kinder oder benachteiligte Menschen wie Arme oder Obdachlose in unterschiedlichen Teilen der Welt mit Hilfe von Einwegkameras ihre eigenen Lebenswelten visualisieren. Ein wichtiger Schritt aus der Fremdbestimmung, sagt Holger Jahnke: „Viele dieser Menschen werden häufig ungefragt als Fotoobjekte benutzt, und erhalten nun die Möglichkeit, durch eigene Fotos ihrem Selbstbild sowie ihrem Blick auf die Welt Ausdruck zu verleihen. Dieses emanzipatorische Potential der Fotografie wurde bislang in der Geographie noch nicht ausgeschöpft. Entsprechend sollte ein kritischer Umgang mit visuellen Medien gerade in der geographischen Bildung zukünftig eine größere Rolle spielen. Schließlich werden mit Bildern immer auch Weltbilder ausgehandelt“.
PM: UNI Flensburg
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