(CIS-intern) – Ob Swingjugend, Edelweißpiraten, Meuten; in Hamburg, Köln, Leipzig, Berlin und anderswo – überall in Deutschland gründeten sich zwischen 1933 und 1945 Jugendgruppen, die sich dem NS-Regime verweigerten und stattdessen ihre eigenen Subkulturen pflegten. Mit eigenem Dresscode, eigenen Liedern und eigener Freizeitgestaltung, autonom und selbstbestimmt. Dafür scheute man auch nicht die direkte Konfrontation mit der Hitlerjugend und drängte stellenweise sogar deren Einfluss zurück, mit Flugblättern, Anti-Nazi-Graffitis, Überfällen auf HJ-Heime – in Großstädten und in der Provinz.
Foto: Presse Sascha Lange
Mit „Meuten, Swings & Edelweißpiraten“ bietet ein Buch erstmalig eine breite Übersicht über oppositionelles bzw. Widerstandsverhalten von Jugendlichen während der NS-Zeit. Der Fokus liegt dabei auf selbstbestimmten, informellen Gruppen, die sich aufgrund persönlicher Sympathien sowie kultureller Vorlieben für Musik und Kleidung zusammen-geschlossen haben. Demgegenüber wird die Entwicklung der Hitlerjugend aufgezeigt und ihr Scheitern an der Aufgabe, die gesamte deutsche Jugend zu führen.
Im Vortrag zum kürzlich erschienenen Buch „Meuten, Swings & Edelweißpiraten“ gibt es einen Überblick über die vielfältigen Formen von Opposition und Widerstand durch Jugendliche sowie die Swingjugend als erste Jugendsubkultur der Moderne. Dazu werden zahlreiche Fotos gezeigt und aus Originaldokumenten gelesen.
Zum Autor: Sascha Lange aus Leipzig ist Buchautor und promovierter Historiker und beschäftigt sich seit mehr als fünfzehn Jahren mit Jugendkulturen im 20. Jahrhundert.
Mittwoch 18. November 2015
ab 20 Uhr
Volksbad Flensburg