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Rezension: Nachhilfe in Landesgeschichte: „Düppel 1864“

Flensburg Szene
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dueppelen(CIS-intern) Von Horst Schinzel – Der eine oder andere Leser kennt den Autor dieses großformatigen und reich bebilderten Buches Dr. Klaus Alberts als Verfasser kenntnisreicher Biografien über Schleswig-Holstein ersten Ministerpräsidenten Theodor Steltzer und die Mörderin Ruth Blaue. Jetzt schildert Alberts ausgehend von dem geschichtsträchtigen Datum des Krieges Preußens und Österreichs gegen Dänemark vor 150 Jahren die Entwicklung, die zu dieser Auseinandersetzung geführt hat und die Übernahme der späteren Provinz durch Preußen Gern zitiert wird ein Bonmot des englischen Politikers Lord Palmerstone aus dieser Zeit.

Schleswig-Holsteins Geschichte sei schrecklich kompliziert. Nur drei Person hätten sie verstanden. Eine sei der Prinzgemahl Albert gewesen, aber der sei tot. Die zweite ein Professor, und der sei im Irrenhaus gelandet. Die dritte er, Lord Palmerstone, aber er habe sie auch vergessen.

Foto: Amazon

Nun -unser Autor hat nichts vergessen und schildert in der gebotenen gerafften Form die Entwicklung des Verhältnisses zwischen Schleswig-Holstein und Dänemark vom Vertag von Ripen 1460 bis zur dänischen November-Verfassung von 1863. Die Schlacht von Düppel am 18. April 1864 kommt sehr am Rande – und im Wesentlichen nur durch zeitgenössische Fotos –vor. Wobei Albert ein schwer wiegender – und vom Lektorat leider übersehener – Fehler unterlaufen ist. Der dänische General de Meza soll zu dieser Zeit noch Oberbefehlshaber gewesen sein.. War er nicht. Nach der kampflosen Aufgabe der Verteidigungsstellung des Danewerks war er seines Postens enthoben worden.

Nach der Erstürmung der Düppeler Schanzen und der Eroberung Alsens musste Dänemark in den Frieden von Wien einwilligen, in dem es die Herzogtümer an Preußen und Österreich abtrat. Erst einmal verwalteten diese das Land gemeinsam, was schnell zu Spannungen führte. Die entluden sich schließlich im Deutschen Krieg von 1866, nachdem Österreich auf seine Ansprüche verzichtete. Im folgenden Jahr verkündete Preußen die Eingliederung der Provinz. Ausführlich schildert der Autor die Auswirkungen auf die Verwaltung und das Rechtswesen im Lande- Auswirkungen, die bis heute fortwirken.

Die Schleswig-Holsteiner hatten in irrer Mehrtet erwartet, dass ein Vertreter des Hauses Augustenburg der neue Landesherr werden würde. Es hat viele Jahre gedauert, bis sie sich mit der Eingliederung in Preußen abgefunden haben- Preußen sind sie nie geworden. Der Traum von einem selbständigen Land sollte sich erst 1946 erfüllen.

Klaus Alberts, Düppel 1864 – Schleswig-Holstein zwischen Dänemark und Preußen, 2014, Heide, Boyens Buchverlag

PM: Horst Schinzel

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